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Warum Kangoo statt Berlingo/Combo? Das Ergebnis. (TTT-Technik, Tipps und Tricks)

anton, (vor 8300 Tagen)


x1/15851.htm
Hallo,

Anfang März fragte ich in die Runde: Warum Kangoo und nicht Berlingo oder Combo? Habe mich jetzt lange genug gequält und verkünde:

And the winner is:

Kangoo Expression mit 1,5 dCi 65 PS

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge, sie enthielten viele Anregungen.

Ausschlaggebende Gründe waren:

- der kleine, trotzdem sehr flotte und sparsame Motor (Kasko-/Steuerersparnis)
- das sympathische, eher bescheiden wirkende Design
- die guten Crashtest-Bewertungen
- die Aussicht, dass beim neuen Modell die Kinderkrankheiten der ersten Ausgabe verschwunden sind (hoffentlich gibts keine neuen)
- der Preis mit dem günstigen Diesel-Leasing-Angebot
- die politische Weltlage (Berlingo/Partner wird im Kriegsland Spanien gebaut, Combo im Kriegs-sympathisierenden Portugal, nur der Kangoo im umso mehr befreundeten Frankreich)
- das freundliche Forum hier.

Nun versuche ich, das Leasing-Modell von Renault zu verstehen. (Dabei geht es darum, dass die Renault-Leasinggesellschaft bei Abschluss des Vertrages bis 30.4. die kompletten Kasko-Kosten sowie die Steuern für 24 Monate übernimmt. Dadurch ergibt sich ein Preisvorteil - je nach individueller Kasko-Klasse - von etwa 66 Euro im Monat bei 70 %.)

Der Haken ist, dass der Preis des Händlers dadurch sehr intransparent wird. Mein Händler sprach von sich aus davon, dass er mir 19 Prozent Rabatt geben will, in der Nachbarstadt bekomme ich nur 10 Prozent, die Leasingrate verharrt aber in beiden Fällen bei 275 Euro brutto. Hat damit jemand Erfahrung?

Viele Grüße!

Anton
x1/15851.htm

Kriegsgründe

Bimboo, (vor 8300 Tagen) @ anton


Als Antwort auf: Warum Kangoo statt Berlingo/Combo? Das Ergebnis. von anton am 24. März 2003 14:41:36:

x1/15863.htm

- die politische Weltlage (Berlingo/Partner wird im Kriegsland Spanien gebaut, Combo im Kriegs-sympathisierenden Portugal, nur der Kangoo im umso mehr befreundeten Frankreich)

Ist es Dir ein Leichteres, daß Frankreich mit einem menschenverachtenden Regime Geschäfte macht und es stützt, trotz der Verbrechen gegen Menschen die es unternimmt?
Ist es Dir ein Leichteres, ein Fahrzeug zu kaufen das zwar im anti-Kriegs-eingestellten Frankreich zusammengebaut wird (war's kürzlich nicht noch Rumänien?), aber aus vielen Einzelteilen von Zulieferern aus "kriegs-sympathisierenden" oder gar kriegsführenden Nationen besteht?
Ist es Dir ein Leichteres, zwar Spanien und Portugal für ihre Pro-Krieg-Politik zu "bestrafen" damit aber die Fließbandarbeiter um ihr Einkommen bringen, obwohl die auf den Straßen gegen den Krieg demonstrieren?
Ist es Dir ein Leichteres, Dich mit so einer "Boykotthaltung" (keine Angst - Deine anderen Gründe hab' ich durchaus zur Kenntnis genommen) auf dieselbe Ebene zu stellen mit den Amerikanern, die jetzt ihre Lebensmittel umbenennen und nicht mehr mit Märklin-Eisenbahnen spielen?
Und bin ich selbst auch ein "Kriegs-Sympathisant", weil ich den Krieg als Übel betrachte, um das wir sowieso nicht herumgekommen wären? Weil die Ursache nach wie vor in Bagdad liegt, auch wenn Washington der Auslöser ist?

Nur so ein paar Fragen, die mir durch den Kopf geistern bei diesem Beweggrund, daß Du Dich für den Kangoo entscheiden hast. Für Deine Entscheidung kann ich Dich aber nur beglückwünschen, und die anderen Beweggründe gut nachvollziehen <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>

Aber: Warum 65PS und nicht 82PS? Warum Leasen und nicht Finanzieren? Hast Du die Schlußrate und mögliche Zusatzkosten wegen zu vielen km mit einkalkuliert? Als ich meinen Kangoo gekauft habe, wäre Leasing unterm Strich über 1000,- EUR teurer gekommen - war also keine sinnvolle Alternative. Und das höre ich oft, daß Leasing für Privatpersonen nicht wirklich lohnt.
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Re: Kriegsgründe

anton, (vor 8300 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Kriegsgründe von Bimboo am 24. März 2003 21:40:30:

x1/15867.htm

Das hätte ich nicht gedacht, mit einem kleinen Satz im unteren Bereich meiner Beweggründe gleich umfangreiche Antwort auszulösen. Respekt und herzlichen Dank dafür, ich möchte gern reagieren.

Das ist ja eine alte Diskussion, die Sache mit dem politischen Boykott. Ich denke grundsätzlich, dass man da keine allgemeingültige Handlungsanweisung geben kann, sondern immer wieder von Fall zu Fall abwägen muss. Aber ich bin sicher, dass es einen Zusammenhang gibt und geben muss zwischen Sympathie oder sogar politischen Überzeugungen und wirtschaftlichem Handeln. Alle besseren Marketingabteilungen dieser Welt machen sich diesen Zusammenhang zu Nutze, sei es, dass eine Firma Sport oder Kultur fördert und darüber redet in der nicht einmal unberechtigten Hoffnung, mehr Schokoriegel oder Versicherungen zu verkaufen. Wir alle werden zumindest unterschwellig von derartigen Marketingmaßnahmen beeinflusst. Und das ist auch gut so, denn als Konsument sind wir tatsächlich in der Lage, unsere Meinung auszudrücken: Die Firma Shell hat deshalb seine Brent Spa nicht in der Nordsee versenkt, weil sie fürchten musste, dass der Boykott an den Tankstellen den Preisvorteil bei der Entsorgung zunichte machen würde. Öffentliche Auftraggeber sind gehalten, keine Aufträge an Baufirmen zu vergeben, von denen bekannt ist, dass sie nicht den Mindestlohn bezahlen. Und jeder von uns meidet Geschäfte oder Kneipen, deren Inhaber unsympathisch ist, auch wenn uns der Inhaber sowieso nicht selbst bedienen würde.

Eine Detail in meiner Kaufentscheidung ist aber wesentlich:

Es geht nicht um Boykott der einen Firma, es geht um Bevorzugung der anderen. Immerhin hatte ich vorher keinen Klein-Lieferwagen sondern kaufe erstmalig einen. Somit bestrafe ich niemanden, allenfalls belohne ich jemanden. Und das ist mein gutes Recht als Konsument, zumal dann, wenn es andere gibt, die zur Zeit tatsächlich durch wirtschaftliche Entscheidungen bestrafen. Wer positive Solidarität ausdrückt ist damit noch lange nicht auf einer Stufe mit dem negativen Boykotteur. (Keine Angst: Ich bin verantwortlich für die Speise- und vor allem Weinkarte eines kleinen Lokals. Vor einigen Jahren, als bekannt wurde, dass der Französische Geheimdienst ein Greenpeace-Schiff versenkt hat, habe ich keinen Bordeaux oder Burgunder von der Karte genommen. So steht jetzt auch noch der Rioja und der Kalifornische Cabernet-Sauvignon (der ist noch immer richtig gut) an der gleichen Stelle, wo sie vor einem Jahr auch standen.)

Das klingt alles so pathetisch und doch wissen wir alle, dass es bei der verflochtenen Weltwirtschaft viel komplizierter ist. Natürlich ist auch ein in Nordfrankreich zusammengeschraubter Kangoo letztlich ein eher europäisches wenn nicht interkontinentales Produkt - wesentlich ist aber auch, wo der Großteil der Wertschöpfung vollbracht wird. Und das ist bei einem Auto nun mal in der Autofabrik, in der die meisten Stunden der Gesamtmontage aufgewendet werden.

Und es ist auch richtig, auf Verfehlungen der hier gerade von mir Begünstigten hinzuweisen. Aber in dieser Frage sitzen ja wohl alle größeren Nationen im Glashaus - nicht nur Frankreich und Deutschland stützten jahrelang das Regime in Bagdad, auch die USA und Großbritannien taten es mit vielstelligen Summen. Eine politische Konsumentscheidung ist da für den Einzelnen ziemlich schwierig - aber die Zusammenhänge sollte man sich schon mal klar machen. In den USA gibt es gerade eine sehr richtige Kampagne gegen spritfressende Geländewagen mit der Aussage, dass durch den hohen Spritverbrauch Terrorbanden in arabischen Ölstaaten mitfinanziert werden. Verdammt, da ist was dran, da kann man nur so drauf reagieren, indem man weniger Sprit verbraucht (also kleiner Kangoo-Diesel) und sein Haus anständig dämmt (ist erledigt).

Zu Deiner persönlichen Meinung kann ich nicht viel sagen, außer dass wir offenbar unterschiedlicher Ansicht sind. Nur zwei knappe Aspekte:

1. Nichts ist unvermeidbar, was dem menschlichen Willen untergeordnet ist. Die Entscheidung über Krieg einerseits oder schrittweise und mitunter auch mühselige Abrüstung durch Inspektoren andererseits ist eine vom Willen der Beteiligten getragene Entscheidung. Eine Drohkulisse gegen ein Unrechtsregime wird beim nächsten Mal nicht mehr funktionieren, wenn das betroffene Regime aufgrund von heutigen Erfahrungen davon ausgehen muss, dass es keine Drohung sondern ein Aufmarsch mit automatischer Kriegserklärung sein wird. Warum sollte irgendwann Nordkorea (oder Pakistan oder Iran oder wer auch immer) mit UNO-Inspektoren überhaupt zusammenarbeiten und seine Atom- oder Chemiewaffen abrüsten, wenn bereits etliche Flugzeugträger vor seiner Küste auf den definitiven Angriffsbefehl warten?

2. Noch heute gilt, was kluge Ökonomen bereits vor 200 Jahren erkannten: Dass die Wirtschaft dann am meisten Wohlstand für alle Beteiligten schaffen kann, wenn die Partner gleichberechtigt ohne Beschränkungen und mit dem Vertrauen auf Recht und Gesetz kooperieren können. Die USA machen seit zwei Jahren das ganze Gegenteil: Sie kündigen systematisch internationale Kooperationsabkommen, bauen Zollschranken rund um ihre eigene Wirtschaft auf, unterlaufen die Welthandelsabkommen und ignorieren jetzt den Mehrheitswillen der UNO. Das halte ich für gefährlich. Es ist bei weitem nicht der einige Grund - aber auch kein Zufall, dass die Wirtschaft der USA und damit die der Welt seit zwei Jahren nicht mehr so recht vom Fleck kommt.


Nun aber doch noch zum Kangoo:

Der 82-PS-Motor ist in der Anschaffung 550 Euro teurer (wenngleich er in der Produktion vermutlich keinen Cent teurer ist?). Der Mehrpreis in der Versicherung kommt hinzu. Der Vorteil liegt nur im Fahrspaß, der höheren Höchstgeschwindigkeit und angeblich 0,1 Liter weniger Verbrauch - ist das den Preis wert? (Mist, jetzt bin ich wieder unsicher geworden!)

Das günstige Angebot mit der von Renault bezahlten Kaskoversicherung+Steuer gibts nur bei Leasing, nicht bei Finanzierung. Somit ist Leasing in diesem Fall selbst ohne Steuerspielchen wohl günstiger.

Den Restwert lege ich jetzt schon mit dem Autohaus in einer Kaufoption fest, Mehrzahlungen wegen Kilometerstand oder Zustand wird es nicht geben, wenn ich den Wagen übernehme.

Viele Grüße!

anton


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- die politische Weltlage (Berlingo/Partner wird im Kriegsland Spanien gebaut, Combo im Kriegs-sympathisierenden Portugal, nur der Kangoo im umso mehr befreundeten Frankreich)

Ist es Dir ein Leichteres, daß Frankreich mit einem menschenverachtenden Regime Geschäfte macht und es stützt, trotz der Verbrechen gegen Menschen die es unternimmt?
Ist es Dir ein Leichteres, ein Fahrzeug zu kaufen das zwar im anti-Kriegs-eingestellten Frankreich zusammengebaut wird (war's kürzlich nicht noch Rumänien?), aber aus vielen Einzelteilen von Zulieferern aus "kriegs-sympathisierenden" oder gar kriegsführenden Nationen besteht?
Ist es Dir ein Leichteres, zwar Spanien und Portugal für ihre Pro-Krieg-Politik zu "bestrafen" damit aber die Fließbandarbeiter um ihr Einkommen bringen, obwohl die auf den Straßen gegen den Krieg demonstrieren?
Ist es Dir ein Leichteres, Dich mit so einer "Boykotthaltung" (keine Angst - Deine anderen Gründe hab' ich durchaus zur Kenntnis genommen) auf dieselbe Ebene zu stellen mit den Amerikanern, die jetzt ihre Lebensmittel umbenennen und nicht mehr mit Märklin-Eisenbahnen spielen?
Und bin ich selbst auch ein "Kriegs-Sympathisant", weil ich den Krieg als Übel betrachte, um das wir sowieso nicht herumgekommen wären? Weil die Ursache nach wie vor in Bagdad liegt, auch wenn Washington der Auslöser ist?
Nur so ein paar Fragen, die mir durch den Kopf geistern bei diesem Beweggrund, daß Du Dich für den Kangoo entscheiden hast. Für Deine Entscheidung kann ich Dich aber nur beglückwünschen, und die anderen Beweggründe gut nachvollziehen <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>
Aber: Warum 65PS und nicht 82PS? Warum Leasen und nicht Finanzieren? Hast Du die Schlußrate und mögliche Zusatzkosten wegen zu vielen km mit einkalkuliert? Als ich meinen Kangoo gekauft habe, wäre Leasing unterm Strich über 1000,- EUR teurer gekommen - war also keine sinnvolle Alternative. Und das höre ich oft, daß Leasing für Privatpersonen nicht wirklich lohnt.

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Re: 82 oder 65 PS

B2, (vor 8299 Tagen) @ anton


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von anton am 25. März 2003 02:55:20:

x1/15868.htm
Also wir haben uns für den 82 PS dci entschieden und ich möchte den Fahrspass nicht missen. Leise, grad wenn er kalt ist, tackert er heftig - das ist aber nach 5 min Fahrt weg. Durchzug sehr gut, Beschleunigung vernünftig, Komfort hervorragend.

Denke mir, wenn der 65 PS gleich schwer ist, dann merkt man einen deutlichen Unterschied - ich würde Dir eine Probefahrt empfehlen - MIR war es den Preisunterschied wirklich wert!

Gruss!


x1/15868.htm

Re: 82 oder 65 PS

mikesch dauerhaft, (vor 8299 Tagen) @ B2


Als Antwort auf: Re: 82 oder 65 PS von B2 am 25. März 2003 07:20:00:

x1/15889.htm

Also wir haben uns für den 82 PS dci entschieden und ich möchte den Fahrspass nicht missen. Leise, grad wenn er kalt ist, tackert er heftig - das ist aber nach 5 min Fahrt weg. Durchzug sehr gut, Beschleunigung vernünftig, Komfort hervorragend.
Denke mir, wenn der 65 PS gleich schwer ist, dann merkt man einen deutlichen Unterschied - ich würde Dir eine Probefahrt empfehlen - MIR war es den Preisunterschied wirklich wert!
Gruss!

hallo,

wir haben den dci mit 65 ps. mit dem wagen bin ich rundum zufrieden, na ja wär ja auch ein ding wenns nicht so wäre nach erst 4000 km. vorher hatten wir den 1.4 75 ps. uungefähr die selben fahrleistungen hat der diesel mit 65 ps. nur das der mehr durchzug hat. trotzdem muss ich gestehen das mir die 82 ps-maschine auch gut gefallen würde. aber auf den hätten wir 3-4 wochen warten müssen während wir unseren jetzigen sofort und günstig bekommen konnten. hinzu kommt noch das ,warum auch immer, der 82 ps ein ganzes stück teurer in der vers. ist. vielleicht beim nächsten mal. den 65 ps würde ich jedoch auch immer wieder kaufen und empfehlen
gruß
x1/15889.htm

Re: Kriegsgründe

Bimboo, (vor 8299 Tagen) @ anton


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von anton am 25. März 2003 02:55:20:

x1/15869.htm
Kompliment für Deine Antwort, Anton <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile> Hat richtig Spaß gemacht die zu lesen. Und deine Ansichten zum "Wirtschaftsboykott" kann ich gut nachvollziehen.

Zu Deinen Aspekten bzgl. Irak-Krieg hab' ich nur noch kleine Anmerkungen:

Ein Krieg wäre vordergründig durchaus "vermeidbar" gewesen, aber hätte letztendlich bedeutet daß Bagdad den Rest der Welt nach wie vor an der Nase herumführt. Das würde früher oder später sowieso zu militärischen Konflikten führen, und der irakischen Zivilbevölkerung keinen Hauch von Entspannung bringen.
Und man darf auch nicht übersehen: Saddam hat erst dann die Inspektoren in's Land gelassen, nachdem ihm von den "Alliierten" die Pistole auf die Brust gesetzt wurde. Also nicht wegen einem UNO-Beschluß oder wegen den Inspektoren, sondern wegen militärischer Bedrohung. Das Ultimatum, das Hans Blix wegen den Al Samoud 2 Raketen gestellt hat, hatte auch nur Wirkung weil hinter Blix wiederum die militärische Bedrohung stand. Selbst eine verzehnfachung der Anzahl Inspektoren könnten nichts erreichen ohne dem Säbelrasseln der Militärs.

Blix hat in verschiedenen Interviews zugegeben, daß er eh nicht mit einer friedlichen Lösung des Problems gerechnet hat. Und das in erster Linie wegen der mangelnden Kooperation von Saddam, nicht wegen der Ungeduld der Amis. Deswegen frag' ich mich nach wie vor: Wäre der Krieg wirklich vermeidbar gewesen? Aus meiner Sicht nur dann, wenn der internationale Druck auf Bagdad geschlossen und groß geblieben wäre. Gut - ein gewisser "Kriegsautomatismus" wäre auch darin verborgen gewesen. Dann nämlich, wenn Saddam trotzdem den UNO-Forderungen nicht nachgekommen wäre und Blix irgendwann das Handtuch geschmissen hätte. Dann hätte man militärisch aktiv werden <i>müssen</i>, sonst wäre auch ohne Krieg jegliche zukünftige Drohkulisse verpufft.
Aber das ist das was ich sage: Die Ursache lag (und liegt) in Bagdad, nur der Auslöser in Washington.

In diesem speziellen Fall Irak-Krise finde ich auch, daß die UNO zur Handlungsunfähigkeit erstarrt war. Schon allein wegen den konträren und viel zu wenig kompromißbereiten Positionen von USA und Frankreich, die (wie schon festgestellt wurde) durch nationale, (macht)politische bzw. wirtschaftliche Vorteile begründet sind und nicht durch "Moral".
Und ich möchte auch darauf hinweisen, daß auch Frankreich/Deutschland/Rußland/China mit ihrer Position "Niemals Krieg, egal was kommt" keine Mehrheit darstellten in der UNO. Die meisten Nationen waren für mehr Zeit, aber mit einem klaren Ultimatum und klaren Konsequenzen bei Nichterfüllung. (Ich fand's ja auch interessant, daß Joschka irgendwann den Krieg nicht mehr kategorisch ausgeschlossen hat, sondern als "allerallerallerletztes" Mittel akzeptierte - damit war er dem Kanzler ein ganz schönes Stück voraus.) Ich kann es mir durchaus vorstellen, daß wenn sich "old europe" auf diesen Kompromiß eingelassen hätte, auch die Amis darauf eingeschwenkt wären und der internationale Druck auf den Irak wieder funktioniert hätte. Aber hätte, wenn und aber ändern jetzt leider auch nichts mehr <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/sauer.gif alt=sauer>

Deine 2. Anmerkung find' ich auch interessant. Ich kenne so was aus dem medizinischen Bereich: Wenn der Körper nicht mehr die Versorgung aller Organe sicherstellen kann, "kappt" er zuerst die äußeren, "unwichtigeren" von der Versorgung. Mit diesem Sinnbild betrachtet, kann man das US-Verhalten so verstehen daß deren Wirtschaft und Infrastruktur "kurz vorm Abnippeln" ist. Ist ja nichts Neues - so wie's lief kann's nicht weitergehen. Was sie (aber auch uns Europäer) dazu zwingt, den Lebensstil umstellen, oder früher oder später vor die Hunde gehen.
Aber was die Wirtschaftslage angeht, da steht speziell Deutschland immernoch einiges schlechter da als USA, und das auch seit 4 Jahren und nicht erst seit 2. Die gute Konjunktur vor 2 Jahren verdankten wir auch nur dem Export, im Inland ging's zur gleichen Zeit um bis zu 25% (! Quelle: DaimlerChrysler) abwärts.

Nun aber doch noch zum Kangoo:

Jau, on-topic ist besser <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>

Ich hab' den 65PS nur einmal Probegefahren, kann also leider keine Vergleichserfahrung bieten. Inzwischen hab' ich mich so an die 82PS und 180Nm gewöhnt, daß es gerne auch mal mehr sein dürfte (besonders vollgeladen auf der Autobahn...). Aber so ist es nach einer Weile immer <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/zwinker.gif alt=zwinker> Jedenfalls bin ich mir sicher: Auch mit 65PS läßt es sich gut leben.
Das mit der Versicherung und Steuer von Renault hat mir der Verkäufer damals auch angeboten. Aber das hab' ich dann selbst nachgerechnet: Der Verkäufer hat die Einsparung durch dieses Angebot um satte 1300,- EUR geschönt. Ein gesundes Mißtrauen ist da echt bares Geld wert. Aber ich hab' noch die Finanzierung zu 0,9% bekommen - ich weiß gar nicht ob's die derzeit noch gibt.
x1/15869.htm

Re: Kriegsgründe

wigo, (vor 8299 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von Bimboo am 25. März 2003 08:44:37:

x1/15877.htm
Prinzipiell finde ich es richtig, die Macht des Verbrauchers zu nutzen und durch gezieltes Kaufverhalten seine Meinung kund zu tun, bzw. damit zu loben oder strafen. Es ist das einfachste Mittel, das dem "kleinen Mann" zur Verfuegung steht. Dazu fehlt es aber offensichtlich noch bei vielen am Verstand, das zu sehen. Wenn man so liest, was wo und wie oft gekauft wird, wird diese Macht durch gezielte Werbung (und Glauben an die Werbung) ganz schoen fehlgeleitet.
So das war ein Punkt.
der naechste waere Spanien als kriegstreibendes Land.
Ich lebe in Spanien. Ich kenne keinen Spanier, der den Krieg befuerwortet. In vielen oeffentlichen Bauten, Aemtern haengen aktuell Plakate, die den Krieg ablehnen. Ich verstehe, dass man das in Deutschland so nicht wissen kann, aber fakt ist, dass es nur einen gibt, der sich so weit aus dem fenster lehnt und mit dem chaoten in amerika gemeinsame sache macht. Und mit sicherheit ist das auch seine letzte amtsperiode. Ein ganzes land als kriegstreiber zu bestrafen, ohne genaue kenntnis, halte ich fuer nicht gerechtfertigt. Haette deutschland der zeit eine Angela Merkel und co an der spitze, kann man davon ausgehen, dass deutschland jetzt auch ganz anders in den krieg involviert waere.
Die USA handels maessig zu boikotieren waere absolut korrekt, denn da steht inzwischen auch ein grossteil der bevoelkerung hinter ihrem cowboy. Nur, es wird nicht funktionieren. Ich hoere schon das gezetere der deutschen Industrie....ganz vorne die autobauer.....Millionen von arbeitsplaetzen in gefahr...etc. und was macht dann der "Deutsche Michel" ? Das wissen wir wohl alle...
So und jetzt zum Kangoo. Hab seit 3 wochen auch einen und bin begeistert. Da ich frueher so praktisch alle bekannten marken gefahren habe (auch in ganz anderen preislevels), kann ich mir ein urteil erlauben.
Was renault in dieser preisklasse bietet ist schon erstaunlich. wo gibts noch soviel auto, fuer so wenig geld. hab den 1,6 -16 V in vollausstattung gekauft. Gestern war ich in der werkstatt um mal zu fragen, wann denn die erste inspektion sei, da in den papieren nur was von 30.000 km steht. Der meister meinte ja, nach 30.000 eben. keine 1.000er inspektion ?? nein ! Vielleicht mal nach dem oel schauen. ansonsten fahren und alles andere vergessen. Ich nenn ihn inzwischen den "Rennschrank", bequem, praktisch und wieselflink.
Uebrigens fahren die kangoos hier rum wie frueher die trabis im osten. auf dem grossparkplatz hilft manchmal nur die fernbedienung und schauen welcher blinkt ...

Ich lese hier von diversen Finanzierungen und zins-saetzen. was kostet das teil denn in alemania ? hier hab ich genau 12.040 euro bezahlt, und weils beim spanischen finanzamt nicht anders geht, wenn man ein auto absetzen will, ein leasing mit 0,5% prozent von der bank um die ecke. mach 226,?? euro ohne irgendwelche restzahlungen oder anfangszahlungen (das laesing hier funktioniert anders). Dazu 90 euro KFZ-steuer und 410 euro VS im Jahr. dazu 7,3 liter eurosuper zu 85 centimos....autofahrer was willst du mehr ??
x1/15877.htm

Re: Kriegsgründe

Marcel, (vor 8299 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Kriegsgründe von Bimboo am 24. März 2003 21:40:30:

x1/15874.htm
Über diesen Krieg wurde schon sehr viel geschrieben, vieles ist richtig, manches konsequent falsch. So verwundert mich immer wieder die Auffassung, daß die Ursache für den Krieg in Bagdad liegen soll.

Sicher gehört Saddam hussein nicht unbedingt zu den liebenswertesten Staatschefs dieser Welt und daß er im Umgang mit der eigenen Bevölkerung nicht gerade zimperlich ist, ist wohl unumstritten. Militärisch stellt er jedoch selbst für seine unmittelbaren Nachbarstaaten kaum mehr eine Bedrohung dar, sicher jedoch nicht für die USA.

Aber was bedeutet das für die Zukunft? Die Welt ist aufgeteilt in gut 190 Staaten. Nehmen wir mal die beiseite, deren Regierungen nicht demokratisch gewählt sind und in denen die Menschenrechte eingehalten werden, wer bleibt dann noch übrig? Zunächst einmal: Die USA nicht, da die Wahl des George W. bekanntlich alles andere als astrein war (interessiert aber komischerweise auch keinen mehr, wen es dennoch interessiert, dem sie "stupid white men" von Michael Moore empfohlen) und die Sache mit den Menschenrechten auch nur für Weiße mit einem regelmäßigen Einkommen gut abläuft. Abgesehen davon dünnt sich die Liste im Rest der Welt auch stark aus. Wer kennt funktionierende Demokratien in Afrika, Asien oder Amerika?

Wenn man jetzt aus der kurzen Liste der paar verbliebenen West- und Mitteleuropäischen Länder noch die bedeutungsloseren wie Liechtenstein, Monaco, San Marino, Andorra usw. rausnimmt...

Ich kann Euch sagen, wir haben ganz schön Glück gehabt! Auch wenn man oft mit der Regierung unzufrieden ist, aber so im weltweiten Vergleich ist es doch ganz ok. Vor allem, wenn die USA vorhaben sollten, alle Unrechtsregierungen der Welt gewaltsam aus dem Amt zu vertreiben. Dann wird s bald verdammt ungemütlich.

Wollen wir also hoffen, daß die Amerikaner mit ihrer eigenen größenwahnsinnigen Regierung beginnen, bevor schlimmeres geschieht, diese ist nämlich für den Weltfrieden die weitaus größte Bedrohung!

- die politische Weltlage (Berlingo/Partner wird im Kriegsland Spanien gebaut, Combo im Kriegs-sympathisierenden Portugal, nur der Kangoo im umso mehr befreundeten Frankreich)

Ist es Dir ein Leichteres, daß Frankreich mit einem menschenverachtenden Regime Geschäfte macht und es stützt, trotz der Verbrechen gegen Menschen die es unternimmt?
Ist es Dir ein Leichteres, ein Fahrzeug zu kaufen das zwar im anti-Kriegs-eingestellten Frankreich zusammengebaut wird (war's kürzlich nicht noch Rumänien?), aber aus vielen Einzelteilen von Zulieferern aus "kriegs-sympathisierenden" oder gar kriegsführenden Nationen besteht?
Ist es Dir ein Leichteres, zwar Spanien und Portugal für ihre Pro-Krieg-Politik zu "bestrafen" damit aber die Fließbandarbeiter um ihr Einkommen bringen, obwohl die auf den Straßen gegen den Krieg demonstrieren?
Ist es Dir ein Leichteres, Dich mit so einer "Boykotthaltung" (keine Angst - Deine anderen Gründe hab' ich durchaus zur Kenntnis genommen) auf dieselbe Ebene zu stellen mit den Amerikanern, die jetzt ihre Lebensmittel umbenennen und nicht mehr mit Märklin-Eisenbahnen spielen?
Und bin ich selbst auch ein "Kriegs-Sympathisant", weil ich den Krieg als Übel betrachte, um das wir sowieso nicht herumgekommen wären? Weil die Ursache nach wie vor in Bagdad liegt, auch wenn Washington der Auslöser ist?
Nur so ein paar Fragen, die mir durch den Kopf geistern bei diesem Beweggrund, daß Du Dich für den Kangoo entscheiden hast. Für Deine Entscheidung kann ich Dich aber nur beglückwünschen, und die anderen Beweggründe gut nachvollziehen <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>
Aber: Warum 65PS und nicht 82PS? Warum Leasen und nicht Finanzieren? Hast Du die Schlußrate und mögliche Zusatzkosten wegen zu vielen km mit einkalkuliert? Als ich meinen Kangoo gekauft habe, wäre Leasing unterm Strich über 1000,- EUR teurer gekommen - war also keine sinnvolle Alternative. Und das höre ich oft, daß Leasing für Privatpersonen nicht wirklich lohnt.

x1/15874.htm

Re: Kriegsgründe

Bimboo, (vor 8299 Tagen) @ Marcel


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von Marcel am 25. März 2003 13:54:56:

x1/15878.htm

Über diesen Krieg wurde schon sehr viel geschrieben,

jepp.

vieles ist richtig, manches konsequent falsch.

Und wer entscheidet, was Richtig und was Falsch ist?

So verwundert mich immer wieder die Auffassung, daß die Ursache für den Krieg in Bagdad liegen soll.

Hmm - wenn Dich das noch immer verwundert, dann hab' ich ein paar konkrete Fragen an Dich:

Wenn der Irak so harmlos sein soll, hat dann die UNO <i>in ihrer Gesamtheit</i> völlig grundlos die Resolution 1441 und alle vorhergehenden Resolutionen erlassen? Sind dann die Gründe für das über 12 Jahre andauernde Embargo gegen den Irak total irrelevant und aus der Luft gegriffen? Sind dann die durch die UNO ausgerufenen Flugverbotszonen nichts weiter als ein simples Übungsgelände für die Amis? Ist dann Hans Blix aus Geltungssucht in den Irak gegangen anstatt in den wohlverdienten Ruhestand? Hat er dann nur aus Jux und Dollerei so ein scharfes Ultimatum wegen den Al Samoud 2 ausgesprochen? Und ohne nennenswerte Grundlage die miserable Zusammenarbeit der irakischen Behörden gerügt? Ebenso die ständige Geheimniskrämereien, Mauscheleien und Unterdrückung jeglicher freier Meinungsäußerung? Warum sind die Inspektoren immer noch unzufrieden mit den Erklärungen zum Verbleib der gesuchten Waffen? Wo häppchenweise Sachen gefunden wurden, die laut irakischen Angaben überhaupt nicht existieren? Warum sind dann viele islamische Länder (allen voran die direkten Nachbarländer) an einer Entwaffnung von Saddam interessiert, am liebsten sogar an seinem Rücktritt? Warum hat selbst unser Bundesaußenminister trotz seiner grundsätzlich pazifistischen Einstellung immer wieder betont, Bagdad müsse unter allen Umständen entwaffnet werden? Warum bekommt es keiner von unseren Politikern über die Lippen, das Vorgehen der "Alliierten" offiziell als Kriegsverbrechen zu bezeichnen? Könnte es auch daran liegen, daß die Sachlage doch nicht so einfach und sonnenklar ist, wie sich's die meisten Kriegsgegner wünschen?
Sind das wirklich alles Hirngespinste? Oder akzeptierst Du diese Einwände schlicht gar nicht?

Du hast vollkommen Recht, daß nahezu alle Regierungen dieser Welt irgendwelchen Dreck am Stecken haben. Egal ob Bush (der meines Wissens immer noch dank geltendem Recht an die Macht kam und nicht durch einen Putsch) oder Schröder (wo ja auch der Vorwurf besteht, er hätte durch Lügen die Wiederwahl erreicht) oder Putin oder ... Und ich gebe Dir auch Recht, daß eine Demokratie nach unserem Verständnis nur schwer in die Kulturen Afrikas und Asiens paßt. Das alles ändert nichts an der Tatsache, daß vom Irak eine Gefahr ausgeht bzw. ausging. Diese Tatsache wurde von der UNO und den meisten Nationen dieser Welt bestätigt. Also bitte nicht damit durcheinanderwerfen, daß die Vorgehensart der USA zum jetztigen Zeitpunkt (diese Kombination ist entscheidend) keine Mehrheit findet (wenn auch immerhin von rund 50 Staaten unterstützt).
x1/15878.htm

Re: Kriegsgründe

Uli, (vor 8299 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von Bimboo am 25. März 2003 15:25:32:

x1/15881.htm
Ich muss hier auch noch eine Anmerkung loswerden.

Die zulässigen Eckdaten der Al-Samoud-2-Raketen
d.h. Durchmesser, Länge, Reichweite,
sind von den Waffenexperten der UN nicht gewürfelt worden, sondern lagen in folgendem begründet:

1. Durchmesser
Der Irak hat große Mengen Raketenmotore aus Rußland bezogen. Der zulässige Durchmesser wurde so begrenzt, dass nur ein Motor eingebautwerden kann. Die vorgefundenen Raketen überschreiten den zulässigen Durchmesser, so dass sie ZWEI Motore aufnehmen können.
2. Länge
Die Überschreitung der Länge (in Verbindung mit dem größeren Durchmesser)gestattet den Einbau eines wesentlich größeren Treibstofftanks und in Verbindung mit 2 Motoren eine deutliche höhere Nutzlast und/oder Reichweite, wie sie für eine Bestückung mit chemischen und biologischen Kampfstoffen notwendig ist.

Die vorgefundenen Al-Samoud-2 sind für eine derartige Um- bzw. Nachrüstung konstruiert. Das Vorhandensein derartiger Raketen wäre m.E. schon ein Grund gewesen alle Verhandlungen abzubrechen.

Vor der Inititave Deutschlands und Frankreichs zur Verlängerung der Inspektionen wäre m.E. ein Besuch in Washington fällig gewesen und die US-Regierung zu fragen, ob sie gewillt sind während dieser Phase ihre Truppen dort stationiert zu lassen.

Desweiteren bin ich der Meinung, dass das Zusammenkommen von Massenvernichtungswaffen und Terrorismus nur eine Frage der Zeit ist.

Die Meinung Osama wird nicht mit Sadam zusammenarbeiten, da dieser nicht gottestfürchtig genug ist, ist wohl absoluter Blödsinn.

Zu den Aussagen Bimboos bz. Boykott etc., habe ich nichts hinzuzufügen. Paßt.

Gruß Uli
x1/15881.htm

:Re: Kriegsgründe :Off Topic?

Kasi, (vor 8297 Tagen) @ Uli


Als Antwort auf: Re: Kriegsgründe von Uli am 25. März 2003 18:29:21:

x1/15923.htm
Ist das jetzt ein Technik oder ein Säbbelforum?

Wenn ic darüber lesen will, gehe zum Spiegel oder sonstwo hin.
Kasi
x1/15923.htm

Re: Kriegsgründe

Thomas, (vor 8298 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Kriegsgründe von Bimboo am 24. März 2003 21:40:30:

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Ich denke ja, es gibt in der "großen Politik" kaum moralischen Beweggründe für oder gegen einen Krieg. Zumindest nicht solche, wie menschenverachtend ein Regime ist, wie fundamentalistisch, wie sehr gegen internationale Rechte verstoßen wird etc. Wenn es einen Unterschied gibt, dann den zwischen "nützlichen Despoten" und "nicht (mehr) nützlichen Despoten". Hussein ist durch die Entwicklungen der Weltpolitik von der ersten Kategorie in die zweite geraten. In den Zeiten des kalten Krieges und später als Bollwerk gegen den Iran war es eher unerheblich, wie er sich im Inneren gebärdet hat. Auch, daß die Waffen - auch das Giftgas - ausschließlich von den Großmächten oder zumindest mit deren (aktiven) Duldung in den Besitz von Hussein gelangt sind, war kein Thema in der Weltpolitik - allenfalls eine Frage für Menschenrechtsgruppen. "Nützliche Despoten" hat man immer gewähren lassen, auch vor der eigenen Haustür (z.B. "Papa Doc" und später "Baby Doc" auf Haiti), im Hinterland (z.B. Südamerika) und auch in der Arabischen Welt. Bestimmte Länder werden eh in Ruhe gelassen - z.B. Rußland oder China - weil sie zu "wichtig" sind. Andere in deren Einflußbereichen gleich mit - siehe Nordkorea. Dort darf ein System sein Volk verhungern lassen - wenn kümmert`s? Nach einem Irak - Krieg gibt es Reichtum und Öl zu verteilen, in Korea gäbe es nur hungrige Menschen! Ob kommunistisch oder fundamentalistisch, ob links oder rechts - für die Einstufung "muß beseitigt/befreit werden" und "kann so bleiben" war das bisher nicht so entscheidend. Pol Pot, Idi Amin, Saddam Hussein? Chile, Süd Afrika, Tibet, Vietnam, Nord Korea, Irak? Und wie sie alle heißen - die Liste würde sehr lang werden. Gibt es ein Kriterium wann welcher Krieg erlaubt ist? Ich weiß es nicht - für einige Staaten jetzt offensichtlich schon.

Wobei mir die offiziellen Argumente nicht einsichtig sind - sowohl die, warum der Irak unbedingt angegriffen werden muß als auch jene, warum bisher andere Länder nicht angegriffen wurden (oder jetzt werden). Die "befohlene" Entwaffnung ist sicherlich strittig. Zum einen leben wir - leider - in einer Welt, die jedem Land das Recht auf Bewaffnung zugesteht. (Ein System, an dem die "guten" Länder kräftig verdienen, bei weitem nicht nur die USA. Deutschland - gerade auch das rot/grün regierte - steht ebenfalls weit oben in der Top Ten des Waffenhandels!) Bisher leider auch solchen Ländern, die diese Waffen im Inneren wie im Äußeren anwenden. Während die eine Macht die "Mutter aller Bomben" entwickelt und offen den Atomwaffeneinsatz diskutiert, richten viele verdammenswerter Weise ihre Waffen auf vermeintliche Gegner. Ohne Hussein in irgend einer Weise relativieren zu wollen - er steht leider überhaupt nicht alleine da!

Und unterdrückte Minderheiten? Auch heikel, so einen Krieg zu begründen. Nicht nur, weil in (viel zu) vielen Ländern dieser Welt Minderheiten brutal unterdrückt werden und aus hochgerüsteten unterdrückten Minderheiten schnell mal unterdrückende Minderheiten werden (siehe die "Gotteskrieger" in Afghanistan). Und auch nicht nur, weil (s.o.) viele Minderheiten unterdrückt werden, weil die Supermächte es dulden oder gar fördern (siehe z.B. die erdölproduzierende afrikanischen Staaten). Sondern vor allem auch, weil demokratische Prozesse wohl am besten mit demokratischen Mitteln unterstützt werden. Mir fallen zumindest mehr Beispiele für als gegen diese Theorie ein.

Kurdistan? Ein völkerrechtliches Unrecht, daß diesem Volk ein eigener Staat vorenthalten wird. Aber auch jetzt sind sie Spielball in einem Match, in dem sie allenfalls die Rolle des willigen Opfers spielen sollen. Ich weiß nicht, wer in den letzten Jahrzehnten mehr Kurden umgebracht hat, die Iraker, die Iraner, die Türken - oder die Kurden selbst. Es ist auch, so bitter wie es klingt, unerheblich. (Außer in der Bewertung in der Öffentlichkeit, natürlich. In Deutschland sind Kurden, die sich aus Protest selbst verbrennen, Verbrecher. In der Türkei sind die Kurden Terroristen. Im Irak sind des zur Zeit Unterdrückte. Was der Wahrheit sicherlich am nähesten kommt, aber nicht zu einer geänderten Sicht auf die Kurden im Iran und der Türkei führen wird.)

Für mich bleibt auf den Irak bezogen das Öl als letztes Argument. Wenn die "Schürfrechte" bisher bei französischen, russischen und chinesischen Firmen liegen, nach dem Krieg aber an englische gehen sollen (wie ich es mal gelesen habe), sind die aktuellen Koalitionen wohl schon überwiegend erklärt. Auch wird von Bush oft neben der "Befreiung der Welt vor einer Bedrohung" die "Sicherung des Wohlstandes der Amerikaner" als Grund für diesen Krieg genannt. Für mich ist es ein erster Akt in einem Schauspiel, das gerade erst begonnen hat - der "Wohlstandshunger" der einen als unverholene Legitimation für kriegerische Auseinandersetzungen gegen andere Staaten. Der westliche Druck auf die arabischen Nationen wird stärker werden in den nächsten Jahren, der Irak ist insoweit auch eine Lektion für andere. Wobei wohl nicht der "anerkannteste Schurkenstaat" Lybien der Adressat für diese Lektion ist, eher schon der Iran und andere erdölproduzierende Staaten, die "unbequemer" werden könnten (z.B. fundamentalistischer). Und irgendwann wird es um Wasser, vielleicht zum Schluß um saubere Luft gehen. Die "Brauchenden" (weil "Verbrauchenden";) - und oft ja auch "Starken" - werden sich nehmen, was sie zu benötigen meinen.

Die Schlußfolgerung für mich daraus? Despoten lassen sich nur im Anfang wirksam verhindern, in dem sie nicht aufgebaut und unterstützt werden. Ist es "zu spät", müssen sie mit politischen, nicht mit militärischen Mitteln bekämpft werden. Abweichende Systeme und Meinungen müssen dabei zugelassen werden - das Christentum und die westliche Demokratie ist ja auch nur ein Weg, sein Leben zu gestalten. Schon die asiatische Lebensphilosophie ist für uns eine ganz andere, ohne das es automatisch Despotie bedeutet. (mal davon abgesehen, daß wir "reichen Nordwestler" mit unseren Lebensauffassungen auf dieser Welt wohl in der Minderheit sind.) Und auch die Araber haben grundsätzlich Recht auf ihre Weltauffassung.

Vor allem aber: "Despoten" sollten nicht mehr in nützlich und nicht nützlich unterteilt werden dürfen. Wird ihnen die Zusammenarbeit - auch gerade von der Wirtschaft - verweigert, ist auf dieser Welt viel mehr zu bewegen als durch alle Kriege zusammen. Und schließlich: Kriege gegen einen Staat lassen sich für mich kaum moralisch begründen, von wem auch immer. Solange es kaum Maßstäbe gibt, die über das Eigeninteresse hinaus gehen - siehe momentan z.B. Rußland, China und wohl auch Frankreich - wird beliebig hin- und hermanipuliert. Und somit alleine schon deswegen jedes moralische Recht im Ansatz genommen.

Wobei es stimmt, daß so eine Diskussion nicht in ein Auto - Forum gehört und die Entscheidung für ein (tolles) Auto nicht beeinflußt. Ich wollte mir all das - ein wenig ohnmächtig - nur mal vom Herzen schreiben und denke, wen es nicht interssiert, der liest es einfach nicht.

Danke + Gruß,

Thomas
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Leasing oder Finanzierung?

Peter B., (vor 8297 Tagen) @ Bimboo


Als Antwort auf: Kriegsgründe von Bimboo am 24. März 2003 21:40:30:

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...wir haben uns damals für 65 PS entschieden. Klar, es gibt Situationen, in denen man sich etwas mehr Leistung wünscht. Aber in der Summe war es bisher absolut ausreichend.
...wir haben uns damals für das Renault-Diesel-Leasing entschieden. Der Grund: Wir wollten erst einmal gucken, wie sich der Kangoo im Alltag bewährt. Hätte sich das Fahrzeug als Gurke herausgestellt, wäre es nach 2 Jahren automatisch auf dem Hof des Händlers gelandet. Dann kam noch die Tatsache hinzu, dass Steuer und Vollkasko für die Leasinglaufzeit von Renault übernommen wurden. Damit sind die Fahrzeugkosten genau kalkulierbar. Während der 2 Jahre Laufzeit gilt die Sachmängelhaftung des Herstellers. Bei unserer Fahrleistung gibt es während der Laufzeit keinerlei Inspektions- oder Wartungskosten. Sprit, Haftpflicht, überschaubare Leasingrate und fertig. Leasing ist in der Regel ein bisschen teurer. Die beschriebenen Vorteile waren und sind es uns wert.

Gruß
Peter

Aber: Warum 65PS und nicht 82PS? Warum Leasen und nicht Finanzieren? Hast Du die Schlußrate und mögliche Zusatzkosten wegen zu vielen km mit einkalkuliert? Als ich meinen Kangoo gekauft habe, wäre Leasing unterm Strich über 1000,- EUR teurer gekommen - war also keine sinnvolle Alternative. Und das höre ich oft, daß Leasing für Privatpersonen nicht wirklich lohnt.

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