Hallo zusammen,
ja, ich weiß - hier geht's um einen ruckelnden 1.2er. Aber ich hatte Euch ja neulich schon von meinem 1.6 16 V-Kangoo berichtet. Dort habe ich das Ruckeln nun beseitigen können. Vielleicht hilft daher meine Erfahrung auch Euch hier.
Bei meinem Auto (EZ 02/2007) hatte ich das zeitweilige Geruckel bereits ab dem Gebrauchtkauf (10/2022 mit 170 tkm). Insbesondere bei kaltem Motor und bei Gangwechseln (Hochschalten nach dem Abbiegen) hat das Auto zuweilen geruckelt und nur "bockig" das Gas angenommen. Mal war's 'ne Weile weg, dann wieder da. Und auch das Standgas war mal korrekt bei 600 1/min, zuweilen aber auch über 1.000 1/min oder sägend bis rauf auf 2.000...3.000 1/min.
Ich wollte der Sache auf den Grund gehen und hab' das wohl nun auch geschafft. Bei mir war eine defekte Drosselklappe die Ursache. Zuvor hatte ich die alte Drosselklappe ausgebaut und gründlich gereinigt. Das hatte aber noch keine Besserung gebracht. Denn das Auslesen des Fehlerspeichers ergab weiterhin: "Drosselklappenpoti - Fehler im Stromkreis 1". Erst der Austausch der Drosselklappe hat das Ruckeln verschwinden lassen.
Soweit ich den Signal-Austausch zwischen elektronischem Gaspedal und Drosselklappe verstanden habe, gibt es dort aus Sicherheits-/Zuverlässigkeitsgründen zwei Stromkreise. Das Motor-Steuergerät prüft die Plausibiliät der beiden Signale, indem es die Werte beider Stromkreise vergleicht. Sobald in einem der beiden Stromkreise eine Störung vorliegt, arbeitet die Geschichte in einem Notlauf weiter (Drehzahl dann nur bis ca. 2.500 1/min).
Weitere übliche Verdächtige bei Ruckel-Erscheinungen sind:
- Zündspulen
- Zündkerzen
- OT-Geber und dessen Steckverbindung
- Steckverbindung an der Drosselklappe (dafür gibt's ein Stecker-Reparaturset)
- Gaspedalpoti (elektronisches Gaspedal)
- Steckverbindungen im Fußraum oberhalb der Pedalerie (schwarzer Stecker am Gaspedalpoti und/oder grüner Stecker in dessen Nachbarschaft). Für die anfällige Signal-Übergabe im grünen Stecker hat Renault einen Reparatur-Leitungsstrang entwickelt. Der umgeht den grünen Stecker, indem er direkt vom schwarzen Stecker des Gaspedalpotis in den Motorraum führt.
- Sensor für die Ansaugluft-Temperatur (steckt beim 1.6 16V-Motor vorn mittig in der Ansaugbrücke, unweit der Motorhauben-Scharnierachse)
- Unterdruck-Sensor in der Ansaugbrücke (steckt beim 1.6 16V-Motor rechts in der Ansaugbrücke, in der Nähe der Drosselklappe)
- Rückführleitung für die Kraftstoffdämpfe (verläuft beim 1.6 16V zwischen dem Aktivkohlefilter vorn rechts hinter dem Scheinwerfer und dem Steckanschluß oben auf der Drosselklappe). Wenn der Steck-Stopfen dieser Leitung nicht "dicht" in der Drosselklappe sitzt, dann wird dort Falschluft gezogen und bringt die Regelung durcheinander.
Einige der oben genannten Teile habe ich ebenfalls ausgetauscht. (Vorsorglich - weil ich sichergehen wollte, daß mir in meinem alten Auto nicht fortlaufend was anderes einen Streich spielt.) Aber den Durchbruch hat wie gesagt erst der Drosselklappentausch gebracht.
Beim 1.2 16V-Motor mögen die o. g. Teile natürlich woanders eingebaut sein. Aber funktionell gesehen kommen sie gewiß in ähnlicher Weise als Ruckel-Ursache in Frage.
Gutes Gelingen bei der Fehlersuche wünscht
Schlickrutscher