Seine kleine Tigrigkeit against Hutzen-Voodoo Teil 1 (TTT-Technik, Tipps und Tricks)
Bonjour zusammen…
erstmal eine kleine Rückblende… im Oktober sind seine kleine Tigrigkeit bekannter Weise oberhalb von Lyon, im französischen Zentralmassiv liegen geblieben, worauf sich eine reichlich beschissene Situation entwickelte… das spektakuläre Abenteuer mit allen Fakten! Fakten! Fakten! und der ultimativen Rettungsaktion des Chateau - findet ihr genau hier:
https://vakantio.de/chateaugeschichten/taxi-nach-paris
Und hier…
https://vakantio.de/chateaugeschichten/das-dicke-ende
So und wie gings weiter? Irgendwann nach 7 Wochen stand ein gelber Sattelschlepper bei TML vor der Tür… der Plan: zusammen sind wir stark - er wird wieder laufen. Mit viel Mucke, Spucke, Draht und Gaffa wird es passend gemacht!
Nachdem die gelbe Warnleuchte wieder von dannen gefahren war, klingelt bei seiner kleinen Tigrigkeit das Phone: „…sagt mal, macht ihr versteckte Kamera mit mir??? Ich habe den Ladebooster angeschlossen, den Schlüssel rumgedreht und er ist einfach angesprungen…“ Bummmmms! Seine kleine Tigrigkeit ist in Ohnmacht gefallen… und: keine Fehler im Fehlerspeicher… ääähhhhh… der war doch in Frankreich in 2 (in Worten: zwei) Renault-Werkstätten… und jetzt fährt er??? Unglaublich…
Gefühlte 10.000 km später geht der Kangoo wiederholt bei genau 110 km/h auf der Autobahn aus… Aha - eeeennndlich was im Fehlerspeicher. Wir machen einen Termin bei Renault… doch vier Tage vorher bleiben wir auf der Bahn liegen und retten und mit langsamster Fahrt zu Renault. Monsieur Monteur findet wieder nix im Fehlerspeicher… stellt aber sachkundig fest, dass die Einspritzpumpe nur noch 40 bar - statt 200 macht… Fehlerauslesen kostet 50 €, weitere Untersuchung mindestens 400 €, vorab Diagnose: Einspritzpumpe mit Injektoren… 3000 € bis 4000 €… eindeutig zu viel für seiner kleinen Tigrigkeits Schatulle… mit dem Müsubüschü schleppen wir ihn nach Hause…
Bei allen Konstrukten und Überlegungen geht immer Mechanik gegen Elektronik und wir kreisen langsam die Fehler ein, dann bekommen wir - Danke! Danke! Danke! - von TML ein passendes Steuergerät zum Austauschen und probieren, wenn es notwendig ist.
Heute morgen ist das Wetter nicht zu gruselig und wir haben einen Plan: zuerst wollen wir Dieselzufluss und Einspritzpumpe anschauen und dann die Batterie ausbauen und die Elektrobox zerlegen, damit wir an das Steuergerät kommen und es gegen das von TML tauschen können.
Nochmal die Zündung an - alle Leuchten im Cockpit leuchten: rot, rot, rot - und der Motor der bleibt tot!
Alte Blechdose zum Dieselauffangen geschnappt, Motorhaube auf und los… Stopp! Planänderung… bevor wir hier alles mit Männerparfum eindieseln, schauen wir uns doch erstmal die Einspritzpumpe an. Ein bisschen Gedrängel am Objekt der Begierde… seine kleine Tigrigkeit stecken seine dicke Knollennase unter die Haube und pupst auch noch hinterhältig, ich seh erstmal nix… und wir tippen ja alle auf einen Fehler in der Elektronik.
Ich denke: Stecker vom Sensor der Einspritzpumpe ab und Kontakte kontrollieren… der Stecker klemmt… ich nehme einen SchraubenZiehÄhhhDrääääher zur Hilfe, rutsche ab und bleibe offensichtlich hinter der dünnen, grauen Leitung vom Einspritzpumpensensor (oder was das immer auch für ein Dings ist) hängen und - zack! - hängt die Leitung runter… hmmm… also ich habe schon an machen Stecker gezogen… aber so leicht hätte das nicht gehen sollen. Was? Ist? Hier? Los?
Wir beäugen die dünne Leitung… von den kleinen Kupferdrähtchen ist nix mehr im Mandel zu sehen und ich hole uns einen ganz kleinen Seitenschneider. Dann schneiden wir in Millimeterschnitten die Hülle ab und wir müssen ganze elf mal schneiden, bis wir das Kupfer finden… aha - und wie schaut jetzt der Stecker aus??? Dazu muss er erstmal ab… er wehrt sich, aber als seine kleine Tigrigkeit mit der schweren Kabelschere drohen trollt er sich.
Weiter in Teil 2