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Drehstab / Stabilisator tauschen G1 - Fortsetzung (TTT-Technik, Tipps und Tricks)

Schrauber, Tuesday, 22.01.2013, 22:52 (vor 4137 Tagen) @ Schrauber
bearbeitet von Schrauber, Tuesday, 22.01.2013, 23:19

Wenn der Stabilisator durchgetrennt ist, geht es daran, das äußere Ende von außen nach innen herauszuschlagen. Nach meiner Erfahrung sind alle Versuche mit einem kleinen Hammer oder auch einem Fäustel aussichtslos. Es muss wirklich der große Vorschlaghammer sein, in Verbindung mit einer entsprechenden Hilfskonstruktion, auf die man eindreschen kann, und zwar wirklich viele Male und mit gehörigem Schwung.
Ich hatte Tage vorher angefangen, mit Kriechöl "einzuweichen", das hat nichts genützt, es ist in die "Zusammenrostung" kein bisschen eingedrungen.

Deswegen habe ich eine Bahnschiene (man muss halt schauen, was man hat / findet) am einen Ende so zurecht geflext, dass ich sie am Zahnkranz des Drehstabs ansetzen konnte, unterstützt mit einem Stützbock und darauf fixiert einer Gripzange. Durch die Länge der Schiene konnte ich mit Schwung darauf hauen ohne Angst, beim Abrutschen den Kangoo zu zerbeulen. Nach vielen richtig kräftigen Schlägen kam das Stabilisatorteil endlich heraus.

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Das war noch die leichtere Übung: Jetzt steckt noch das innere Teil des Stabilisators in der Zwillingsklemme. Ohne Schweißgerät geht es hier nicht weiter. Beim Schweißen wiederum äußerste Vorsicht: Direkt darüber befindet sich der Tank!!! Ich habe es so gelöst: Ich habe ein ausgeklinktes (L-förmiges) Flacheisen an das verbliebene Teil des Stabilisators angeschweißt, in das ich von der anderen Seite die oben erwähnte Schiene einhängen konnte, um wieder mit dem Vorschlaghammer zuschlagen zu können. Was auch nötig war, wobei der Widerstand dann doch etwas geringer war als außen (weniger Rost).

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Jetzt ist der Rest (Einbau des neuen Stabilisators) vergleichsweise ein Spaziergang: Um sicherzugehen, dass der Kangoo danach nicht schief hängt, habe ich ihn zunächst horizontal aufgebockt. Dabei verbietet sich die Hinterachse als Auflager, weil sie für den Einbau spannungsfrei sein soll.

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Dabei habe ich auch auf der Gegenseite das Rad abmontiert und durch Messen und ein Stück Dachlatte im Radkasten dafür gesorgt, dass die Radnaben auf beiden Seiten gleich hoch liegen.

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Jetzt muss nur noch der Stabilisator eingefädelt werden, durch ein bisschen Hin- und Herdrehen am äußeren Zahnkranz habe ich eine Stellung gesucht, die am inneren Zahnkranz einigermaßen passt.
Und dann Reinklopfen, Räder drauf, gute Fahrt.

In meinem Fall war der Kangoo danach nicht 100% waagrecht, das kann aber auch daran liegen, das der Stabilisator auf der anderen Seite ein paar Monate vorher gegen ein wahrscheinlich anderes Fabrikat ausgetauscht wurde. Renault schreibt den Austausch beider Seiten gleichzeitig vor, wegen eines geänderten Ersatzteils, das scheint mir aber auch allein deswegen sinnvoll, weil es nur eine Frage der zeit ist, bis die andere Seite bricht.

Ich habe oben schon erwähnt, dass die originalen Stabilisatoren mit Gummi ummantelt sind. Sie sind jeweils in ihrer Mitte durch eine Klammer im L-Profil der Hinterachse zusätzlich fixiert. Die nicht-originalen Stabilisatoren aus dem Zubehörhandel haben keine Ummantlung mit Gummi, dadurch einen geringeren Durchmesser, sodass die originalen Klammern nicht mehr passen. Und es lassen sich keine anderen passenden Halteklammern bestellen. Ob sie nötig wären oder ob diese Stabilisatoren so ausgelegt sind, dass sie auch ohne Klammern offiziell funktionieren, kann ich nicht sagen. Ob die Ersatzstabilisatoren von Renault ummantelt sind und Klammern dazu erhältlich sind, kann ich auch nicht sagen.

Ich bin nach dem Austausch des rechten Stabilisators in Griechenland problemlos mit Dachzelt und Wohnwagen heimgefahren, nach Austausch des linken Stabilisators mit kleiner Schlagseite ohne sonstige Probleme.

Gruß, Schrauber

--
Kangoo 1,4 RT, EZ 10/98, zitronengelb, Originalmotor E7J 780 ersetzt durch gebrauchten E7J 634
2019 mit 112.000 km an meinen Sohn abgegeben und auf Dacia Dokker umgestiegen

Davor: Kangoo 1,2 RT, EZ 09/98, türkisblau, verkauft bei knapp 240.000 km


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