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No Nokia? Zu kurz gegriffen! (Plauderei)

Elton, Thursday, 17.01.2008, 10:44 (vor 6189 Tagen) @ Thomas

Machen wir uns nix vor. Die Erfindung der Börse war eine der schlechtesten Ideen, die die Menschheit je hatte. Jeder Familienbetrieb, auch die Big Player darunter, wird langfristig geführt. Man verfolgt eine Strategie und achtet auch bis zu einem gewissen Maß auf die Mitarbeiter. Anders die börsennotierten Unternehmen. Hier müssen vierteljährlich (!) Zahlen vorgelegt werden. Und steht da nicht ein Plus davor, kollbabiert der Börsenkurs. Gleiches kann allerdings passieren, wenn irgendein Analyst, frisch von der Uni gekommen, in einer Zeile der Bilanz verrutscht und meint, das Unternehmen könnte überbewertet sein. Demgegenüber macht Porsche vor, wie es besser geht. Die pfeiffen auf Quartalszahlen und machen nur die jährliche Pflichtmeldung.

Nokia scheint jedoch mehr auf den Shareholder Value zu achten. Und warum nicht doppelt kassieren? Erst EU Beihilfen für das Werk Bochum kassieren, dann weitere Beihilfen dafür, dass man Arbeitsplätze im Ostblock schafft. Und die EU zahlt bereitwillig, weil man nicht drauf achtet, das hier nur Jobs verlagert werden.

ABER: Machen es nicht alle so? Egal ob Müller Milch, Audi, Siemens und jeder beliebige Großkonzern. Es wird nur auf den Profit geguckt. Die in den anderen Posts gebrachten Zitate sind einfach zutreffend. Solang Geld rauszuziehen ist, wird es auch gemacht. Scheiß auf die Moral.

Dennoch stellt sich die Frage, ob - alles in allem gesehen - die Produktionskosten im Ausland tatsächlich so viel günstiger sind. Immerhin kommts ja auch auf die Qualität an. Und wer soll die Teile eigentlich kaufen, wenn die Zielgruppe arbeitslos ist? Leider wird soweit aber nicht gedacht.

Dummerweise funktioniert ein Boykott nur, wenn er flächendeckend wirkt und dauerhaft durchgeführt wird. Aber der Deutsche an sich steht nicht zusammen. Wenn Nokia sein neues Gadget rausbringt, rennen die Kids wieder hin und wollen das hippe Teil kaufen. Da macht sich niemand wirklich Gedanken, was alles dran hängt.

Fazit: Die Welt ist schlecht, die Wirtschaft böse und der Konsument dumm.
Anders lässt es sich wohl leider nicht ausdrücken.


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