Als Antwort auf: Traumauto mit ein paar Macken von Stefan am 13. Oktober 2000 17:49:55:

Auch für uns war die Entscheidung nicht einfach. Wir diskutierten auch lange in der Familie, ob bei einer täglichen beruflichen Fahrstrecke von mindestens 80 km viel Wert auf niedrigen Verbrauch (Lupo 3 L oder tdi), günstige Anschaffungs-kosten (Atos, Move etc.)oder viel Platz gelegt werden solle. Gute Erfahrungen machte ich vor langer Zeit mit der anspruchslosen Technik des Renault 4 F, der Rost bei diesem Auto lehrte mich allerdings das Fürchten. Nachdem ich dann wochenlang alle möglichen Händler abgeklappert hatte, mir alle wichtigen Daten zusammengesammelt und aufbereitet hatte, war ich immer noch nicht weiter. Es kristallisierte sich jedoch heraus, da wir als Zweitwagen lediglich über einen Fiesa verfügen, dass das "Hauptauto" doch ein wenig größer ausfallen mußte (2 Erw., 2 Kinder, 1 Kater und jede Menge Gepäck). Die Micro-Vans schieden danach bereits aus, da man wie in einer Sardienenbüchse zusammengefercht sitzt. Wollte man etwas mehr Kofferraum als 130 Liter haben (die Probleme damit sind mir von meinem Mini, der zur Zeit eingelagert ist, hinreichend bekannt) kamen nur Autos in Frage, die mit unseren finanziellen Möglichkeiten nicht in Einklang zu bringen waren (Golf in Sparausstattung) oder so exotisch waren (Erfahrungen mit einem Lada), dass ein Kauf ein Risiko versprach. Ein Probesitzen im Kangoo überzeugte uns dann bezüglich der Form unseres neuen Autos. Das Busfeeling durch die erhöhte Sitzposition (Erinnerungen an meinen heißgeliebten VW-Bulli) und das Raumgefühl über den Köpfen überzeugen mich auch heute noch.
Nun, die Form war gefunden, nun ging es an die Technik. Klima sollte er auf jeden Fall haben, wer im Sommer nach der Arbeit in ein Auto steigt, das den ganzen Tag auf einem Parkplatz in der Sonne gestanden hat und eine Innentempera-tur von nahezu 70 Grad hat weiß, wovon ich spreche. Auch längere Autobahn- fahrten danach mit offenem Schiebedach bringen keinen Teperatursturz.
Danach war die Frage, Benziner oder Diesel. Bei einer Fahrleistung von fast 30.000 km für uns klar, Diesel als 1,9 dti, die Verbrauchswerte sprechen für sich. Die Leistungsentfaltung ist sehr gut der Sound ist sehr sympatisch. Nachdem ich mit unserem bisherigen Auto immer über die Autobahn geheizt bin, was beim Berufsverkehr Richtung Wuppertal, Bonn und Köln ziemlich nervenaufreibend ist, nahm ich mir vor (auch als aktiven Beitrag zum Umweltschutz (?), soweit man beim Autofahren überhaupt davon sprechen kann) die ganze Sache nunmehr ruhiger anzugehen. Und es lohnt sich. Neben einem günstigen Verbrauch (max. 5,8 L bei goßer Beladung und zwischen 5 und 5,5 L bei Alleinfahrten mit einem Tempo bis 120 km/h) schone ich auch meine Nerven und fahre entspannter. Der Diesel ist zwar von der steuerlichen Belastung ungleich höher als der Benziner und auch die Versicherung ist teurer, jedoch verliert ein Tankstop seine Schrecken beim Bezahlen der Rechnung.
Da wir einen Re-Import aus Holland fahren, waren wir sehr amüsiert über die Bedienungsanleitung. Ein Problem blieb jedoch. Die Funktion der Innenraum-beleuchtung war mit ein Rätsel. Meine Frau, die auch die Programmierung diverser Videorekorder und Anrufbeanter in unserem Haushalt löst, ging dieses Problem mit spielerischer Leichtigkeit auf einer Fahrt zur EXPO an und brachte "Licht ins Auto" (da ich mich viel lieber mit alten Autos beschäftige und fahre, habe ich vielleicht eine natürliche Sperre gegen elektronische Gimmics wie Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Licht im Wagen geht beim Öffnen mittels Fernbedienung automatisch an etc.).
Als Hingucker haben sich Sitzbezüge im Kuhfell-Design erwiesen (sorgen für opsitive wie auch für negative Kritiken), da die Kinder auf Reisen permanent etwas essen müssen und natürlich jede Menge daneben geht.
Ich hoffe, vielleicht einige Anregungen zur Kaufentscheidung geliefert zu haben. Viel Spaß bei der Entscheidung!