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Sinn und Unsinn - off topic Teil 2 (Plauderei)

tidi, (vor 3394 Tagen) @ tidi

Zurück zum Sinn und Unsinn des Fahrzeuggebrauchs für Kurzstrecken:

Aus meiner Sicht ist beides unsinnig:
Der Außendienstler, der stolz auf die 60 tkm ist, die er pro Jahr im Auto verbringt, um den persönlichen Kontakt zu Kunden zu pflegen.
In den meisten Fällen sind die Produkte nur über massive Bewerbung zu verkaufen, nicht über die Qualität des Produktes oder den tatsächlichen Bedarf.

Und wer sein Auto tatsächlich nur braucht, um die 50 Meter zum nächsten Supermarkt zu fahren, der könnte ebensogut auf sein Auto verzichten und sich die Waren kostenpflichtig liefern lassen.

In meiner Kindheit kam auf dem Dorf 2 x die Woche der "Tuffimann" - ein fahrender Händler mit einem Verkaufsfahrzeug der Sprinterklasse, der Morgens um 5 auf dem Kölner Großmarkt war um die Waren für den Tag zu besorgen. Der fuhr bis vors Haus und brachte im Winter die bestellten Mandarinen- und Apfelsinenkisten rein - das war wirkliche Dienstleistung.

Mittlerweile muss man in den Discountermärkten gut trainiert sein, um mit der Taktung der Scannerkassen mithalten zu können - selbst eine Ladezone mit Transportrollen hinter der Kasse wird immer seltener.

Kann sich noch jemand an den Menschen in der Leergutannahme erinnern? Was macht der heute?

Der güne Punkt wurde eingeführt, um die Abfallmenge zu reduzieren, aber was ist geschehen? Die Alukanne, mit der ich noch täglich 4 Liter frische Vollmilch vom Kleinbauern geholt habe, ist längst ein Fall für's Museum.

Vielleicht sollten wir umdenken und wieder mehr selbst herstellen und auch einfache Dienstleistungen wieder ermöglichen. Das Know How des abgewanderten produzierenden Gewerbes ist sonst tatsächlich verloren.

Das wichtigste jedoch ist:
Handeln fängt bei jedem selbst an und es ist gut, zwischen seinen Bedürfnissen und Begierden unterscheiden zu können. Das kostbarste, was wir als Menschen haben, ist unsere Lebenszeit und wir sollten uns Zeit für unsere Mitmenschen nehmen, unsere Familien, unsere Nächsten, vielleicht den Nachbarn oder Bekannten.

Ein offenes Ohr und ein freundliches Wort machen einen viel zufriedener als das neueste Techniktool, das uns überfordert und mit dem wir ohnehin niemanden beeindrucken können, weil es schon längst Standard ist.

Ich wünsche mir eine Gesellschaft, die die Putzfrau ebenso achtet und wertschätzt, wie den Chirurgen und die den Youtubestar als das begreift, was er größtenteils ist: Gesponserte kurzweilige Unterhaltung und Selbstdarstellung.

Viele Grüße an dieses vergleichsweise pragmatische Forum - ich wünsche uns Toleranz und den geerdeten Blick auf uns selbst und allen eine besinnliche Zeit zwischen den Jahren!

Tim


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