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2011er Kangoo 2 mit LPG auf K7M Motor - Erfahrungen + Sorgen (Plauderei)

Dr.Izzy, Monday, 20.11.2017, 13:32 (vor 2367 Tagen)

Hallo Zielgruppe,

Seit 2013 besitze ich "meinen" Kangoo, einen minimalistisch ausgestattetes Arbeitstier mit AHK und einer KME LPG-Anlage. Das Auto wurde 2011-2013 von einem Gewerbetreibenden für Messen+Co genutzt und hatte so rund 70tkm auf die Uhr bekommen. Für rund 6 Tausend Euro wurde das Auto mein. Ich nutze ich hauptsächlich für Umzüge, Festivals und Urlaub und habe so den Zähler über 140tkm getrieben.

Dabei ist es häufig mit Anhänger oder Camper unterwegs und meine Reisen führen mich vom Hohen Norden (Dänemark) über die Kassler Berge bis nach Süddeutschland. Dabei freue ich mich sehr über die durch LPG gesparten Spritkosten. Ohne Hänger jage ich ihn mit 130km/h im LPG Modus oder gerne 160km/h im Benzinmodus über die Bahn.
Meine Urlaube lassen sich mit "Zivilisationsfern" am besten beschreiben. Verwinkelte Campingplätze im Wald, schammige Festivalgelände, holperige Nebenstraßen. Aber ein Kangoo kann Hüpfen und so habe ich mich tatsächlich noch nie festgefahren. Notfalls hilft eine Schneekette, um sich aus dem groben Dreck zu befreien.

An diesem Punkt muss dem geneigten Forengänger und Autokenner ein wenig die Kinnlade gehen.

"Du machst WAS mit einem Kangoo? Mit 64kW auf 8V in der billigsten LPG-Variante, die es auf dem Markt gibt?"

Ja. Ich habe mit 64kW und LPG ein Gespann von rund 3,5 Tonnen (sofern ich meinen Hänger nicht überladen habe) über die Berge und durch Schlamm gezogen, und der Motor ist mir nicht explodiert. Zumindest nicht sichtbar, dazu aber später mehr.

Von dieser Lobhudelei gegenüber meines Autos abgesehen gibt es natürlich auch Negativeres zu erzählen. Seit ich es besitze ist es auch ein bisschen zu einem Lebensinhalt geworden, mit den Eigenschaften und Problemen des Autos umzugehen.

1. Elektrik - Es spukt
Seit ich das Auto habe macht mir die Elektrik, genaugenommen die Musikanlage sorgen. Da das ursprüngliche Radio murks war, habe ich mir ein Neues (mit USB port) gekauft. Leider behebt es das Problem nicht, denn:
Die Boxen bekommen oftmals schlechte Signale. Spielt man an der Lautstärkeregelung, so kommen die Signale plötzlich durch. Alternativ hilft es, die Fensterheber zu betätigen oder it dem Fuss gegen die Kabeldurchführung an der Tür zu treten.
Die Antenne scheint in einem Bunker verbaut zu sein, die Radiosignale sind häufig gestört

2. Die Klimaanlage - Zwischen Arktis und Hölle
Ja, ein Kangoo 2 ist ein Aquarium. Glasflächen überall, daher im Sommer ohne Klimaanlage nicht nutzbar. Dabei gibt sich die Klimaanlage alle Mühe, wenn man sie einschaltet, den Innenraum zu einem Kühlschrank zu verwandeln. Die Luft ist schneidend kalt, und während die Rückbank schwitzt packen die Vordersitze die Mützen aus. Regelbarkeit ist nicht so ganz gegeben, scheint es.

3. Die Launen einer LPG-Anlage
Meine LPG-Anlage versucht seit Jahren, jeden gesparten Euro an der Tanke in verbastelte Euro in der Fachwerkstatt zu verwandeln. Und sie gewinnt. Nicht nur wird jährlich ein Satz Zündkerzen "verknuspert", es zehrt auch an den Ventilen und der allgemeinen Performance des Autos.
Regelmäßig wird die LPG Anlage oder die Ventile justiert und nach jeder Problemlösung taucht eine andere Zickerei auf. LPG Verbrauch zu hoch - korrigiert - Verbrennungsstörung. Verbrennungsaussetzer behoben (Zündkabel getauscht) - Rumpeliger Leerlauf. Etc etc etc.

Nachdem eines schönen Tages 3 Fachwerkstätten nicht mehr weiter wussten war mitte 2017 die fatale Diagnose da:
Schaden an den Ventilen, teilweise über 50% Druckverlust in den Zylindern und absehbare Folgeschäden:
- Abgebrannter Kat
- Versagen des Zylinderkopfes
- Totaler Motorschaden

Reparaturkosten: 2.500 Euro.

An diesem Punkt schlägt zurück, was eigentlich offensichtlich war: Das Auto kann nicht ertragen, was ich ihm aufbürde.


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