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2011er Kangoo 2 mit LPG auf K7M Motor - Erfahrungen + Sorgen (Plauderei)

Dr.Izzy, Monday, 20.11.2017, 13:32 (vor 2366 Tagen) @ Dr.Izzy

Teil 2:

Was tun? An diesem Punkt war das Auto abgeschrieben, aber kein Geld für ein neues da. Für den Reparaturpreis hätte ich einen Neuwagen anzahlen oder ein vergleichbares Auto fast voll finanzieren können.

Also begab ich mich in die Selbsthilfewerkstatt, kaufte Ersatzteile und zog die 150tkm-Inspektion mit Zahnriemenwechsel, Wasserpumpe und co vor, dabei sollte dann der Kopf runter genommen und von einer Fachwerkstatt überholt werden.

Erfahrung 1:
Sollte jemals jemand damit liebäugeln, einen Kangoo Zylinderkopf zu entfernen:
lasst es sein, nimmt den ganzen Motor raus und arbeitet an einem besser zugänglichen Platz.
Es kostete mich einen ganzen Tag, den Zylko abzunehmen. Dies ist an der engen Anordnung im Motorraum geschuldet, welche den Zugang zur Zahnriemenseite erheblich erschwert. Es ist tatsächlich einfacher, den Motorraum nach oben frei zu machen, das Getriebe zu entkoppeln und den Motor nach oben herauszuheben.

Mit dem demontierten Zylinderkopf stand ich dann bei der Motorenwerkstatt - welche mich versetzt hatte und die vereinbarte Überholung des Zylkos einfach vergessen/verdrängt hatte. Statt "an einem Tag erledigt" hieß es "bestenfalls kommende Woche".

Also selbst ist der Mann: Ventile einschleifen wie zu alten Zeiten.
Und hier kommen wir zu Erfahrung 2:
LPG ist Böse. Wirklich, wirklich Böse.
Statt einem Klischee von Schadensbild mit abgenibbelten Ventilen und Kerben in den Ventilflächen sah der Kopf noch gut aus. Oberflächlich, denn über 30% der Dichtflächen war ein Spalt entstanden, der einige zehntel Milimeter tief war.

Also wurde geschliffen - lange - bis man vom Ventil und der Dichtfläche genug material runter hatte, dass es wieder ringsum dicht war. Eine Fachwerkstatt hätte hier mit dem Schaftfräser gearbeitet oder komplette neue Sintermetalldichtungen eingesetzt. Gelohnt hätte es sich allemal, aber mein Zeitfenster in der SHW war begrenzt und mein Urlaub ebenso.

Nach 2 weiteren Tagen bastelei war das Auto fertig. Die Ventile einzustellen war recht einfach und ich empfehle jedem, es selbst zu lernen anstatt +200 Euro dafür in der Werkstatt zu lassen.

Das Ergebnis war Typisch für dieses Auto:
- Keine Zündstörungen
- Super sauberer, ruhiger lauf... wie noch nie zuvor.
- Kein Leistungsunterschied zwischen LPG und Benzin spürbar

Und die daraus resultierenden Sorgen:
- Ein merklicher Verlust des Drehmoments. Dieser konnte auf einen Messbaren Verlust der Kompression zurückverfolgt werden, dessen Bedeutung immernoch unklar ist. Statt 9,5-10 bar kompression habe ich nur noch 8. Saubere 8 über alle 4 Zylinder, aber nur noch 8. Wo diese Kompression hingewandert ist weiss niemand
- Nach rund 500km im LPG-Betrieb versagt mir diese wieder den Dienst. Zwar attestierte mir vorher eine Fachwerkstatt, die Anlage würde sauber laufen, doch verhungert die Anlage nun Grundlos.


Wie geht es weiter?

Nachdem ich rund 1200 Euro und eine Woche Urlaub in meine selbst organisierte Reparatur gesteckt habe bin ich weit davon entfernt, aufzugeben. Ich müsste das Auto mindestens ein Jahr nutzen, um die Investition wieder herauszuholen.
- Ich könnte einen K7M750 Tauschmotor besorgen, in der Hoffnung wieder die Leistung zurück zu bekommen. Wenn ich denn einen kompatiblen Motor (Renault oder Dacia) finde.
- Ich könnte die LPG Anlage reparieren
- oder demontieren


Tatsache ist: Es lebt. Es ist nicht tot und auch nicht dem Tode nahe. Aber mit Sack+Pack durch die Berge rasen ist erstmal unmöglich, und dies wird mir 2018 Kopfschmerzen machen.


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